Ich erlebe die unterschiedlichsten Kunden. Von: «Ich frage am liebsten alles vorher den Treuhänder», bis zu: «Wird schon schiefgehen, starten wir mal und der Treuhänder bremst mich dann schon vor dem Kollaps».

Was ich durchgehend feststelle ist, dass viele Personen mit denen ich in Kontakt bin, nicht verstehen, wofür Verträge sind.

Zum Beispiel zwei Gesellschafter_innen, welche zu je 50% an der Firma beteiligt sind. Denken, das kommt schon gut, wir sind uns ja einig.

Das ist ja klar. Zu Beginn teilt man_frau die Vision beinahe uneingeschränkt, deshalb geht man_frau die Zusammenarbeit auch ein.

Der Vertrag, welcher regelt, was ist, wenn die beiden Gesellschafter_innen uneins sind, ist für die Schlechtwetterlage gedacht.

Dann stellt sich die Frage, wenn nicht vorher geklärt, was ist wenn eine Person JA und die andere Person NEIN sagt …

Verträge sind nicht da, um das Schlechte hochzubeschwören oder übertrieben negativ zu denken. Es soll lediglich im Fall der Fälle Klarheit bestehen, wer welche Rechte, Pflichten, Möglichkeiten hat.

Noch klassischer ist die Ehe. Natürlich – ich spreche von der romantischen Ehe – ist man_frau einer Meinung und alles logisch, wie die Fixkosten aufgeteilt werden, wer welche Aufgabe/n hat usw.

Im Falle des Zusammenlebens. Nun verändert sich die Kostenstruktur, wenn man_frau plötzlich getrennte Haushalte führen. Weitere Fragen tauchen auf, wenn Kinder dabei sind – wer betreut diese in welchem Umfang? Und wer erhält in welchem Umfang eine Entschädigung vom anderen Partner_in?

Dann verändert sich die bisherige Klarheit und die bisherigen Bedürfnisse sehr schnell.

Getreu dem Motto es gibt kein schlechtes Wetter nur schlechte Kleidung – es gibt keine Schlechtwettersituation fürs Geschäft, es gibt nur eine schlechte Vorbereitung.

Mach dir mal Gedanken, ob für dich im Falle des Schlechtwetters alles klar ist. Und prüfe ob du vielleicht noch einen Vertrag aufsetzen solltest. Viele Verträge sind übrigens formlos möglich. Auch da empfehle ich dir die Schriftlichkeit.